Notwendigkeit
Zu Beginn der 90er Jahre war im Kreis Offenbach eine zunehmende Trinkwasserbelastung durch erhöhte Nitratgehalte zu verzeichnen. Im abgegebenen Trinkwasser wurde der Grenzwert für Nitrat laut Trinkwasserverordnung von 50 mg/l bei weitem eingehalten, doch in einzelnen Brunnen wurde der Grenzwert deutlich überschritten. Dies wurde zwar durch gering belastete Brunnen wieder ausgeglichen, da aber insgesamt ein Anstieg von Nitratgehalten im Förderwasser beobachtet wurde, war dringender Handlungsbedarf gegeben. Als mögliche Ursache für erhöhte Nitratgehalte im Trinkwasser werden hauptsächlich Vorfluter oder die landwirtschaftliche Bewirtschaftung von Flächen angesehen. In den Einzugsgebieten der stark belasteten Förderbrunnen im Kreis Offenbach liegen viele landwirtschaftliche Flächen, so dass die Auswaschung von landwirtschaftlich ausgebrachtem Stickstoffdünger als eine wesentliche Ursache vermutet wurde. Auch wenn diese Vermutung Zündstoff barg, bestand sowohl bei den Landwirten als auch beim ZWO der Wunsch zu einer Kooperation statt einer Konfrontation. In gemeinsamen Gesprächen wurde so im Laufe der Zeit die Idee einer Nitratarbeitsgruppe (kurz: Nitrat-AG) zur Lösung des Nitratproblems geboren.