Erfolge und Aussichten

Damit das Ziel der Nitratarbeitsgruppe, die Senkung aller Nitratgehalte in den Brunnen auf unter 25 mg/l erreicht werden kann, wurden von der Nitratarbeitsgruppe Kooperationsvereinbarungen erarbeitet. Diese Kooperationsvereinbarungen sind privatrechtliche Vereinbarungen zwischen den Landwirten und dem ZWO, in denen sich die Landwirte verpflichten, bestimmt Maßnahmen auf ihren Flächen durchzuführen, um die Nitratgehalte zu senken. Der ZWO verpflichtet sich, die Landwirte Grundwasser schonend zu beraten und gegebenenfalls Ausgleich für Ertragseinbußen zu leisten. Seit 1998 haben 41 Landwirte Kooperationsverträge mit dem ZWO unterzeichnet. Dies ist als großer Erfolg zu werten, da dies immerhin die Hälfte der in den Wasserschutzgebieten des ZWO wirtschaftenden Landwirte ist und viele Landwirte nicht einmal Ausgleichszahlungen erhalten. Ein Meilenstein in der Zusammenarbeit war im Jahr 2005 die Neufestsetzung des Wasserschutzgebiets Lange Schneise. In diesem Rahmen trat eine neue Wasserschutzgebiets-Verordnung in Kraft. Die Nitratarbeitsgruppe hat für dieses Wasserschutzgebiet eine erfolgsorientierte Kooperationsvereinbarung erarbeitet, bei der die Landwirte im wesentlichen nur dann Ausgleichszahlungen erhalten, wenn sie niedrige Nitratgehalte im Boden erreichen. Auch das kann als Erfolg der Arbeit der Nitratarbeitsgruppe gewertet werden, da in vielen anderen Wasserschutzgebieten in Hessen pauschale Ausgleichszahlungen unabhängig vom Erfolg geleistet werden. Auch die Grundwasser schonende landwirtschaftliche Beratung durch die Fachberater des ZWO, die in enger Abstimmung mit der Nitratarbeitsgruppe durchgeführt wird, ist sehr erfolgreich. Ein kürzlich durchgeführtes Gutachten bescheinigt einen witterungsbereinigten Rückgang der Nmin-Werte im Herbst um 5- 9 kg. Das entspricht mehr als 10 %. In naher Zukunft soll das größte zusammenhängende Wasserschutzgebiet des ZWO mit den Wassergewinnungsanlagen Hintermark, Patershausen, Martinsee, Dietzenbach und Jügesheim neu festgesetzt werden. Im diesem Wasserschutzgebiet werden ca. 2.000 Hektar landwirtschaftlich genutzt. Dies wird eine neue große Herausforderung für die Nitratarbeitsgruppe werden.