Anfang und Beteiligte
Das erste gemeinsame Gespräch der Nitratarbeitsgruppe (kurz: Nitrat-AG) fand im Herbst 1994 statt. Damals waren die Fronten noch verhärtet. Landwirte und Wasserversorger hatten bisher nur sporadisch Kontakt und waren kritisch gegeneinander eingestellt. Deshalb fand dieses Gespräch auf Initiative des Kreises Offenbach im damaligen Kreishaus im Stadtzentrum statt. Der Kreis Offenbach sah die Problematik der ansteigenden Nitratgehalte und wollte als Vermittler zwischen den Landwirten und dem ZWO moderieren. Als vierter Gesprächspartner wurde zu diesem Treffen auch das Landwirtschaftsamt eingeladen. Dies erwies sich auch schnell als sehr hilfreich, da das Landwirtschaftsamt wichtige Ideen in die gemeinsame Arbeit einbringen konnte. Außerdem begrüßten die Landwirte die Beteiligung des Landwirtschaftsamtes, da das Landwirtschaftsamt die landwirtschaftlichen Interessen auch von behördlicher Seite herausstellen konnte. Schon bei den ersten Treffen deutete sich an, dass ein gemeinsamer starker Wille zur Lösung der Nitratproblematik bei allen Beteiligten vorhanden war. Es wurde aber schnell deutlich, dass sich jede Seite in der Zusammenarbeit zu schmerzhaften Kompromissen durchringen muss, um einen gemeinsamen Erfolg zu erzielen. Die Landwirte mussten einsehen, dass ein großer Teil der Nitratproblematik durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung verursacht wird. Auf der anderen Seite musste der ZWO einsehen, dass die Landwirte unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten die Flächen bewirtschaften und sie ohne den Einsatz von organischen und mineralischen Düngemitteln keine ausreichenden Erträge mehr erzielen können. Außerdem war dem ZWO schnell klar, dass er sich zur Bearbeitung des Problems personell und finanziell stärker einbringen muss. Nachdem diese grundlegenden Punkte von beiden Seiten eingesehen wurden, war die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt.