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Der Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach ist mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in diesem Bereich vom Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung IV Wiesbaden, beauftragt.

Zum Auftakt berichtete Herr Dr. Ziegelmayer vom Regierungspräsidium Darmstadt über das Maßnahmenprogramm und den Bewirtschaftungsplan 2015 bis 2021 zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen. Ideen und Verbesserungsvorschläge können noch bis zum 22.06.2015 unter www.flussgebiete.hessen.de eingereicht werden.

Herr Dr. Berthold vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie referierte  über den Stand bei der Umsetzung der WRRL in Hessen. Dabei wird auf das Prinzip der freiwilligen und kooperativen Zusammenarbeit von allen Beteiligten gesetzt. Seit Beginn des Beratungsprojekts der WRRL  in Hessen wurden umfangreiche Reststickstoff (Nmin)-Proben im Frühjahr und Herbst gezogen. Die Frühjahrs Nmin-Gehalte sind gegenüber den Herbst Nmin-Gehalten besonders auf Standorten mit geringer nFK stark vermindert. Dies deute auf eine Auswaschung des Nitrats über die Wintermonate hin.

Im Anschluss referierte Ruben Feisel vom Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach über den Projektstand im Maßnahmenraum „Main-Taunus“. Anhand von Nmin-Untersuchungen im Maßnahmenraum wurden Düngeempfehlungen für die Winterungen gegeben. Im Frühjahr 2015 waren vor allem in der ersten Schicht (0-30cm) die Nmin Werte niedrig, sodass die Bestände normal angedüngt werden sollten. Bei den durchgeführten Versuchen zeigte sich der Nutzen von Zwischenfrüchten für den vorsorgenden Grundwasserschutz. Auf Flächen, auf denen Zwischenfrüchte ausgesät wurden, sind die Nmin-Werte besonders niedrig. Die Zwischenfrüchte sind aber aufgrund des milden Winters nicht flächendeckend abgefroren, sodass im Frühjahr verstärkt Energie in die Saatbettbereitung der Sommerungen gesteckt werden muss.

Herr Dr. Flaig von der Raiffeisen Waren GmbH Kassel gab Tipps zur Herbizidanwendung im Frühjahr. Wichtig beim Einsatz von Herbiziden sei eine gezielt geplante Spritzfolge der Schläge mit einem konsequenten Wirkstoffwechsel nach HRAC. Viel wichtiger als der Herbizideinsatz sei aber die Ausschöpfung vorbeugender Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes.

Zum Abschluss beleuchtete Herr Prof. Dr. Tamas Harrach (ehem. Institut für Bodenkunde und Bodenerhaltung der Justus-Liebig-Universität Gießen) den Boden als wichtigste Produktionsgrundlage. Der Landwirt nehme direkten Einfluss auf die chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften des Bodens und damit auf die Speicherung bzw. Auswaschung von Nitrat. Er stellte die Nützlichkeit der Regenwurmaktivität im Ackerbau heraus. Jedoch stehen Maßnahmen, die die Regenwurmaktivität fördern, wie z.B. reduzierte Bodenbearbeitung und belassen einer Mulchschicht auf der Fläche, im Konflikt mit dem Pflanzenschutz. Daher sei bei Pflugverzicht eine fundierte Pflanzenschutzberatung notwendig.