Der Maßnahmenraum erstreckt sich auf große Gebiete der Landeshauptstadt Wiesbaden und des Main-Taunus-Kreises. Hintergrund ist die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Sie hat zum Ziel bis 2015, spätestens bis zum Jahr 2027, einen guten chemischen Zustand der Gewässer zu erreichen bzw. aufgrund der schon heute guten Situation in der weit überwiegenden Anzahl der Grundwasserkörper, diesen zu erhalten.

Ziel der Lenkungsgruppe ist der flächendeckende Grundwasserschutz in der Landwirtschaft. Der sogenannte Maßnahmenraum „Main-Taunus“ erstreckt sich über 23 Gemarkungen mit insgesamt 7300 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche. Die Lenkungsgruppe hat sich in einer gemeinsamen Vereinbarung die Aufgabe gegeben, die notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung der WRRL mit Vertretern aus Landwirtschaft und Behörden zu begleiten und einvernehmlich abzustimmen. Folgende Mitglieder sind in der Lenkungsgruppe vertreten: das Regierungspräsidium Darmstadt, die Ämter für den ländlichen Raum Bad Homburg und Limburg-Weilburg, der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, die Kreisbauernverbände, die zuständigen unteren Wasserbehörden, die Wasserschutzgebietskooperation der Stadtwerke Hofheim, die beiden Kreislandwirte sowie Landwirte aus dem Maßnahmenraum und der Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO). Der ZWO hat den Auftrag, die WRRL im Maßnahmenraum Main-Taunus umzusetzen.

Bei den Treffen der Lenkungsgruppe werden die geplanten Maßnahmen zum vorsorgenden Grundwasserschutz vorgestellt und diskutiert. Ziel ist, eine breite Basis zu schaffen, auf der alle Beteiligten im Maßnahmenraum zusammenarbeiten, um die Ziele der WRRL gemeinsam zu erreichen. Die Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie können so effektiv umgesetzt werden. Die Landwirtschaft im Raum Wiesbaden und Main-Taunus arbeitet nun noch besser für den Grundwasserschutz zusammen.

Alle Landwirte im Maßnahmenraum können ein freiwilliges Beratungsangebot in Anspruch nehmen. Finanziert wird das Projekt vom Regierungspräsidium Darmstadt. Das Angebot reicht von Bodenuntersuchungen, Pflanzenanalysen und Wirtschaftsdüngeruntersuchungen bis hin zur intensiven einzelbetrieblichen Beratung.

Demoversuche für den standortspezifischen Grundwasserschutz werden in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten durchgeführt und die Ergebnisse anhand von Feldbegehungen besprochen. Ziel der Beratung ist die Auswaschung von Nitrat in das Grundwasser zu minimieren.

Rodgau, 21.07.2014